Als ich meine Gitarre spielte, kam mir in den Sinn, daß die Kunst des Musizierens "Spielen" genannt wird. Sie wird also mit dem Spielen in Verbindung gebracht.
Musiker sind Künstler. Ist man aber Maler, so nennt man das künstlerische Schaffen nicht "spielen", sondern "malen"! Warum eigentlich? Ist Kunst - ob gemalt oder musiziert - nicht stets ein Spiel? Der Künstler spielt und stellt in dem Spiel die Regeln auf. Deshalb ist Kunst ja auch stets künstlich - weil nicht real, sondern spiel.
Ich entschloss mich, meine Einzelausstellung in der Galerie Camera Work "MAUER-Spiel" zu nennen.
Dieser Titel für die Ausstellung brachte mich auf die Idee, ein tatsächliches Spiel zu entwickeln. Ein Spiel das die Grenze zwischen Spiel als Spiel und Spiel als Kunst auslotet: Das Motto des "MAUER-SPIEL" ist: Kunst ist spielen, aber spielen ist keine Kunst.
Ich nahm mir die fast 100 Elemente der MAUER IV, ließ davon Spielkarten drucken und erfand ein Kartenauslegespiel - mit Jokern, Würfeln und allem was dazugehört.
Auf dem Karton des MAUER-Spiels steht: "Das Spiel, das nie endet". Dies ist ein Verweis auf die MAUER, mein potentiell endloses Kunstwerk, das seit 2020 eine eingetragene Marke ist. Die Idee zu diesem stets wachsenden Bild kam mir 2008, als ich ein Bild zur deutschen Teilung malen wollte. Meine MAUER besteht aus Elementen, die aneinander gesetzt
ein zusammenhängendes Bild ergeben und erinnert an eine abgerissene Plakatwand. Allerdings ist meine MAUER - anders als die Berliner Mauer - darauf ausgelegt, auseinander genommen zu werden.
Nähere Informationen zur MAUER unter https://jens-lorenzen.com.